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Foto von Larry Kang/ www.flickr.com
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Kindheit und AusbildungDoyle Brunson wuchs in seinem Geburtsort Longworth, einem 100-Seelen-Bauerndörfchen in Fisher County, Texas, als ältestes von drei Kindern auf. Doyle war schon immer ein begeisterter Athlet. Um von seinem Heimatort in andere Gemeinden zu gelangen nahm er nicht etwa einen Postbus, sondern verließ sich auf seine Beine. Er lief regelmäßig große Distanzen und da sein Vater in der örtlichen Turnhalle arbeitete, hatte er oft Gelegenheit zu trainieren. Doyle trat schließlich dem „All State Texas Basketball Team“ bei und nahm an der Leichtathletikveranstaltung „Texas Interscholastic Track Meet“ teil. Er war ein vielversprechendes Nachwuchstalent und gewann die „Texas State Meisterschaft“ im Meilenlauf. Durch seine sportlichen Erfolge erhielt er von zahlreichen Colleges Angebote für Sportstipendien, inskribierte aber letztendlich an der „Hardin Simmons University“ in Abilene, um in der Nähe seines Heimatortes bleiben zu können. Doyle betrieb weiterhin Sport und schließlich interessierte sich sogar das bekannte Basketballteam „Minneapolis Lakers“ (heute „Los Angeles Lakers“) für ihn. Doch seine Sportlerkarriere nahm ein abruptes Ende, als er sich bei einem Unfall eine schwere Knieverletzung zuzog. Sein Bein war ganze zwei Jahre lang eingegipst und Doyle leidet noch heute an den Folgen dieser Verletzung. Nach dem Unfall konzentrierte sich Doyle Brunson voll und ganz auf sein Studium und machte seinen Abschluss in „Administrative Education“ (vergleichbar mit „Bildungsmanagement“). Ein gefährlicher BerufNach dem Studium nahm Doyle einen Job als Verkäufer für Büroausstattung an, doch diese Tätigkeit war, verglichen mit seinen Gewinnen im Poker, nicht besonders lukrativ. Er kündigte seinen Job nach wenigen Wochen und beschloss, professioneller Pokerspieler zu werden. Mit dieser „Berufswahl“ ging Doyle ein erhebliches Risiko ein. Poker war illegal und wurde in düsteren, versteckten Hinterzimmern hauptsächlich von Kriminellen und Gaunern gespielt. Auch Doyle Brunson musste „untertauchen“, um seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Sein Revier waren die illegalen Spiele in Fort Worth, Texas. Doyle hat mehr als eine spannende Geschichte aus den Anfängen seiner Pokerkarriere auf Lager. Er musste mit ansehen, wie ein Spieler neben ihm kaltblütig erschossen wurde und schaute auch selbst des Öfteren in den Lauf eines Gewehrs. Über diese Zeit sagte er in einem Interview: Familienglück und Schicksalsschläge1960 verliebte sich Doyle in Louise, die er zwei Jahre später heiratete. Doyle war schnell überzeugt, in Louise die Frau fürs Leben gefunden zu haben und wollte schon viel früher heiraten, doch sie war nicht sicher, ob sie den Rest ihres Lebens mit einem Mann verbringen möchte, der seinen Lebensunterhalt mit Glücksspiel verdient. Doyle konnte sie schließlich überzeugen, dass es doch nicht so übel war, einen professionellen Zocker zu heiraten. Das Paar hatte vier Kinder, Pamela, Todd (auch ein erfolgreicher Pokerspieler), Cheryl und Doyla. Doyla starb im Alter von 18 Jahren an einer Herzkrankheit. Nach dem Tod seiner Tochter fand Doyle Halt im Glauben, las christliche Literatur und konvertierte schließlich zum Christentum. Doch dies war nicht der einzige schwere Schicksalsschlag in Doyle Brunsons Leben. 1962, kurz nach seiner Hochzeit, als Louise ihr erstes Kind erwartete, fand man in seinem Nacken einen bösartigen Tumor. Er wurde sofort operiert, doch der Krebs hatte sich schon zu weit in Richtung Gehirn ausgebreitet und die Ärzte erklärten ihn für unheilbar. Die einzige Option war eine sehr riskante Operation, die es ihm ermöglichen würde, die Geburt seines Kindes noch zu erleben. Doyle entschied sich für die Operation, überlebte und wie durch ein Wunder gelang es den Ärzten, den Krebs vollständig zu entfernen. Doyle ist überzeugt, dass er diese wundersame Heilung seinen Freunden und seiner Frau zu verdanken hat, die für ihn gebetet haben. Trotz seines hohen Alters hat sich Doyle stets über die rasante Entwicklung der modernen Technik auf dem Laufenden gehalten und sich intensiv mit Online-Poker beschäftigt. Er hat nicht nur ein Buch darüber geschrieben, sondern auch seinen eigenen Online-Pokerraum, den DoylesRoom, gegründet. Einer der ersten WSOP Champions1976 gewann Doyle seine ersten beiden Titel bei den World Series of Poker, im No Limit Deuce to Seven Lowball und im No Limit Hold’em (Hauptturnier). Doyle Brunson eroberte die damals noch „junge“ WSOP im Sturm und hat seinen Platz an der Spitze bis heute immer wieder erfolgreich verteidigt. Doyle Brunson gehört, zusammen mit Johnny Moss und Amarillo Slim, zu den ersten WSOP Champions überhaupt. 1977 holte er sich weitere zwei WSOP Armbänder im Limit Seven Card Stud Hi-Lo und im No Limit Hold’em. Die beiden Siege im No Limit Hold’em gingen in die Geschichte ein und führten dazu, dass man sogar eine Hand nach Doyle Brunson benannte. Er gewann beide Hauptturniere, 1976 und 1977, mit 10-2, indem er damit ein Full House vervollständigte. Seither nennt man eine Hand aus 10 und 2, in beliebiger Farbe, einen „Doyle Brunson“. Eine weitere Hand, die man als „Doyle Brunson“ bezeichnet, ist A-Q, weil er stets versucht, diese Hand nicht zu spielen. Das 10. Armband2005 gewann er das WSOP Hauptturnier im No Limit Hold’em, ein goldener Moment, im wahrsten Sinne des Wortes. Doyle Brunson nahm sein zehntes WSOP Armband mit den Worten „Rekorde sind da, um gebrochen zu werden!“ entgegen. Diesen Rekord teilte er nur mit Johnny Chan, 2007 wurde er aber von Phil Hellmuth gebrochen. Bereits bei seinem neunten WSOP Sieg haben sich viele Zuschauer gefragt, ob dies nicht vielleicht sein letzter großer Turniersieg sein könnte, immerhin spielte Doyle seit fünf Jahrzehnten Poker und war mit über 70 nicht mehr der Jüngste. Doch Texas Dolly denkt nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen und bewies einmal mehr, dass er immer noch zu den Besten der Besten gehört. Bei den WSOP 2005 eliminierte Doyle Pokergrößen wie Jason Lester, Ayaz Mahmood, Layne Flack, Scotty Nguyen, und Minh Ly und als er schließlich das Turnier gewann, hielt die Pokerwelt den Atem an. Der erste Platz war mit $ 367.800 dotiert, doch niemand beachtete den Stapel Scheine am Tisch, alle Augen waren bewundernd und voller Ehrfurcht auf das Goldene Armband gerichtet, das dem 73-jährigen Doyle ums Handgelenk gelegt wurde. Auf die Frage, wie es sich anfühle, im Poker immer noch ganz oben mitzumischen, an tagelangen „Marathon“-Turnieren teilzunehmen und gegen junge Gegner voller Energie anzutreten, antwortete er: Tipps vom Urvater des modernen PokerspielsDoyle Brunson ist für viele der Urvater des modernen Pokerspiels. Sein aggressiver Spielstil und seine No Limit Texas Hold’em Strategie wurden von den meisten erfolgreichen Spielern, bewusst oder unbewusst, übernommen. Seine Poker-Weisheiten und Geheimnisse veröffentlichte Doyle 1979, zwei Jahre nach seinem zweiten WSOP Sieg, in seinem Buch „Doyle Brunson’s Super System: A Course in Power Poker“. „Super System“ war das erste Buch dieser Art und gilt für viele als die ultimative Poker-Bibel. Generationen von jungen Pokerspielern inspirieren sich an Doyles Buch und versuchen seinen aggressiven Stil zu imitieren. Dies ist einerseits sehr lehrreich, kann aber durchaus auch negative Auswirkungen haben. Brunsons Stil basiert zwar auf Aggression und Risikobereitschaft, doch das alleine genügt nicht, um ein guter Spieler zu sein. Er kalkuliert seine Spielzüge sehr genau und es sieht oft nur nach außen hin so aus, als würde er einfach aggressiv drauflos spielen. Doyle versucht immer, zwei Gewinnmöglichkeiten zu haben, entweder zwingt er seinen Gegner zu passen, oder er sichert sich die Karte, die er für einen Sieg braucht. Durch seine geschickt platzierten und kalkulierten Einsätze, zwingt er seine Gegner wichtige Informationen preiszugeben. „Ich sorge dafür, dass er mir ausgeliefert ist, ich selbst gebe nichts preis… Das ist das Schöne daran.“, erklärte Doyle in einem Interview. Seit der Veröffentlichung von „Super System“, hat sich Doyle Brunsons Stil jedoch etwas verändert. Er ist nicht mehr der draufgängerische, hyperaggressive Spieler von damals, sondern zieht eine ausgeglichenere, vielseitigere Strategie vor. Er warnt junge Nachwuchstalente davor, zu unüberlegt zu spielen. Texas Dolly weiß durchaus, wie wichtig es ist, auch in der virtuellen Welt präsent zu sein. Seine persönliche Homepage ist sehr ansprechend gestaltet und enthält viele interessante Informationen über den Star, sowie eine Fotogallerie und ein Diskussionsforum. Negative Schlagzeilen2006 machte Pokerlegende Doyle Brunson allerdings negative Schlagzeilen. Im Juli 2006 wurde das Gerücht in die Welt gesetzt, Brunsons Unternehmen DoylesRoom wolle die World Poker Tour für astronomische 700 Millionen Dollar, das Doppelte des damaligen Börsenwertes, aufkaufen. Daraufhin stiegen die Aktienkurse der WPT enorm an. Das Angebot wurde aber nie bestätigt und es stellte sich heraus, das Doyle die WPT doch nicht kaufen wollte, wodurch der Börsenkurs in den Keller sank. Nun keimte der Verdacht auf, es könne sich hierbei um Betrug handeln. Dieser Verdacht wurde durch die Tatsache, dass es sich beim WPT Vorstandsvorsitzenden um einen engen Freund Brunsons handelte, noch verstärkt. Die amerikanische Börsenaufsichtsbehörte (SEC) übernahm die Ermittlung, doch es ist bis heute nicht geklärt, ob es sich bei Doyles Angebot und dessen Veröffentlichung um einen Verstoß gegen das Gesetz handelte oder nicht. Seine Freunde und Fans sind natürlich überzeugt, dass Doyle niemals wissentlich etwas Unrechtes tun würde. Mit Gott und sich selbst im ReinenDoyle Brunson ist allgemein als ein besonders ehrlicher und gutherziger Mensch bekannt. Er legt viel Wert darauf, mit Gott und sich selbst im Reinen zu sein und macht kein Geheimnis daraus, dass Religion eine wichtige Rolle in seinem Leben spielt. Es gibt sogar Geschichten über Pokerspiele, die Doyle einfach so, mittendrin verlassen hat, um in die Kirche zu gehen. In einem Interview erklärte er, woher seine enge Beziehung zur spirituellen Welt kommt. Seine Familie war sehr religiös und er ging gerne mit seinen Eltern und Geschwistern in die Kirche. Als er anfing zu pokern, geriet dieser Teil seines Lebens immer mehr in Vergessenheit und erst nach dem Tod seiner Tochter begann er wieder über Spiritualität nachzudenken. Er erkannte, was im Leben wirklich wichtig ist. Er selbst würde sich nicht als „religiös“ im traditionellen Sinne bezeichnen: Eine lebende LegendeDoyle lebt mit seiner Frau in Las Vegas, Nevada. In seiner Freizeit geht er gerne schwimmen und hört Country Music. Als seinen „Lieblingsstar“ nennt er Jesus und auf die Frage, welche Pokerspieler er am meisten respektiere, antwortet er „zu viele, um alle aufzuzählen“. Wenn er irgendetwas an der Welt verändern könnte? - „Mein Alter.“ Und was würde Doyle an der Pokerwelt ändern wollen? – „Auch mein Alter!“. | ||||||
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